Ach verdammt, es geht nicht anders. Das Album ist zu gut. Zu legendär. Und so alt, dass es viele vielleicht tatsächlich nicht kennen. Also schwärmen wir, freuen uns, empfehlen wir, feiern es. “We Care A Lot”, das erste Faith No More-Album. Noch ohne Mike Patton und ohne die perfekte Schönheit der weiteren Werke. Aber mit ganz viel Spaß, Mut, verrückten Sounds und Experimenten.
Vor über 30 Jahren erschien es auf LP und Tape, 1995 erstmals auf CD, jetzt neu remastert und mit Bonus-Songs erweitert. Festlich. Faith No More-Bassist Billy Gould: “There were a couple of reasons we decided to release this now: first of all, it’s been 20 years since it has been commercially available. Secondly, when cleaning out my basement, I discovered the original master reels, and we all thought that resurrecting this from the original tapes would be a great way to reintroduce ‘We Care A Lot’ into the world. Lastly, this has been a band effort; we are releasing this in the same way as we recorded it, deciding everything amongst ourselves and getting our hands deep into the nuts and bolts… just like we used to.“
Natürlich sind hier auch Sachen drauf, die jetzt nicht so wirklich geil sind, einiges ist unausgegoren, man war sich wohl selbst nicht so sicher, was man wollte. Man rumpelte sich so durch, Sänger Chuck Mosley  nölte sich häufig einen ab und das Keyboard, heute immer ein Highlight, blieb damals häufig im Hintergrund, wurde fast schon unterdrückt und schaffte es nur manchmal nach vorne. Dann aber wurde es meist direkt großartig, dann konnte man erahnen, zu was diese Band fähig war. “Pills For Breakfast zum Beispiel oder auch “Why Do You Bother” sind grandiose Songs. Und über “We Care A Lot” müssen wir nicht reden.
Und verdammt, schon wieder, bei aller Rumpelei, Bastelei, Spielerei, bei allen Experimenten und überhaupt, das Album ist auch deswegen ein Muss, das Album ist ein Klassiker und wer “The Jungle” oder “Arabian Disco” nicht kennt, wer dieses Album nicht kennt, der hat was verpasst. Die neue Version enthält neun Bonus Tracks: Demo-Versionen von “Greed”, “Mark Bowen”, “Arabian Disco” und “Intro”, Live-Versionen von “The Jungle” und “New Beginnings” sowie neue Matt Wallace-Mixe von “We Care A Lot”, “Pills For Breakfast” und “As The Worm Turns”. (mf)