Monolink zurück in Hamburg und das gleich doppelt. Bester Start in den Dezember, die Luft klar, der Bass tief. Ein Heimspiel und am Freitag direkt der erste Abriss. Monolink in der Georg Elser Halle: zwei Stunden, die alles wegräumen, was noch an tristem Industriecharme in dieser Venue übrig war. Ausverkauft. Aufgeladen. Völlig elektrisiert.
Schwebende Steine, bewegte Lichtflächen, Schatten in Rotation, ein visuelles Setup, das mit Monolinks hypnotischem Sound atmosphärisch dicht verschmilzt. Steffen singt, mixt, steuert, verdichtet, entfesselt. Wandelbare Live-Arrangements wie im Rausch: zersetzt, transformiert, neu geformt und voll auf Anschlag. Roher, dichter, lauter.
Musikalisch verschwimmen Grenzen. Tracks seines neuen Albums „The Beauty Of It All“ wie „Perfect World“ und „Avalanche“ treffen auf die sowieso zeitlosen starken Klassiker wie „Otherside“ und „Sirens“. Und dann war da noch „Mesmerized“, ein Track, der schon auf dem Album energetisch hervorsticht, live aber nochmal mehr explodiert, sich aufbaut und wieder erdet. Fast unbemerkt gleitet er ins Set, formt das Herz des Abends, nicht zuletzt weil Steffen ihm selbst eine besondere Note zuspricht. Fließend, hypnotisch, fast nahtlos. Die Übergänge? So tight, dass der Abend zur pulsierenden Endlosschleife wird aus der man gar nicht mehr austreten will.
Nach knapp zwei Stunden ist längst nicht einfach Schluss, es ist der Peak. „Father Ocean“ und „Burning Sun“ setzen zum Finale an und lassen die Halle beben. Kein Abschied, eher ein Nachglühen. Eine letzte Welle, die sich nicht bricht, sondern trägt und ganz Hartgesottene direkt auf den zweiten Abend vorbereitet. Wer dann immer noch nicht genug hatte, bekam den finalen Rausch in einem kleineren, clubbigeren Rahmen: Monolink B2B Acid Pauli auf der Aftershow-Party im Turmzimmer.
Foto: Monolink

