Klingt dem Namen nach wie eine dieser Serien aus den Achtzigern. Nachmittagsprogramm bei den frühen Privatsendern. Vor Hasselhoff und zwischen ganz viel Werbung. Klingt auf „Singles“, dem neuen Album der Future Islands auch manchmal ein bisschen wie Erasure („Seasons“) oder OMD („Back in the tall Grasses“), die tatsächlich den Bogen mühsam zum IndieRock schlagen wollen. Oder nach noch ganz viel schlimmeren Sünden der grauen Jahre.
Wundersam daran aber ist, dass die Baltimorianer Future Islands aus solchem seelenlosen Schmock spätestens auf der Bühne ein Erlebnis der erfrischenden Sorte geben. Ihr Sangesprediger Samuel T. Herring agiert dort in einer Exaltiertheit, die irgendwo zwischen den überschäumenden Manierismen vereinstreuer Torschützen und den Monologen Henry Rollins ausgependelt wird. „Singles“ ist aber auch das bisher ausgewogenste aller ihrer Alben. Kann man nach den bisherigen sehr klug dosierten Kraftmeiereien ein bisschen bedauern oder einfach die Show in der Markthalle (4. Oktober | concert-news präsentiert) abwarten. (kel)

