Ist es eigentlich sehr “makabar”, ein Konzert zu bewerben, das mit Kadavar zwar vollkommen unverdächtiges Personal an Bord hat aber eben im Bandnamen Missdeutungen ähnlich der Eagles of Death Metal zulassen könnte? Nein. Denn.
Der französische Fan Cédric Rizzo spricht aus seiner ureigenen persönlichen Perspektive wenn er vorgestern auf der Künstler-Facebookseite postet: “I was in the crowd of the Bataclan last Friday … I need you to come and play in Paris on tuesday. Please, don’t let me downâ€.
Kadavar sollen also heute in Paris auf einer Bühne stehen und sich mit ihrer Stonerpsycho-Wucht all den lähmenden Fragezeichen entgegen stellen, die nach den Ereignissen vom Freitag einmal mehr wie Rudeltiere über uns alle herfallen. Hier soll aber für den Moment gar nicht bewertet werden, ob die Show alternativlos weitergehen muss. So ähnlich und doch gar nicht wie einst beim Clown in der Manege.
Frei übersetzen kann man “Bactalan” ja übrigens mit Krempel oder Zeug. Letzteres zu haben, sich in den Weg zu stellen, Zeichen mehr oder weniger zu kodieren, die eigene Überzeugung zu leben sind alles Grundeigenschaften weit über funktionierende, vielfältige Konzertkulturen hinaus. Zurzeit tragen viele von uns wieder etwas schwerer daran. Gebt ihnen die notwendige Zeit. Kadavar sind in Hamburg am 1. Dezember in der Markthalle (kel).