Anfang März releaste Lejo seine neue EP „Einfach nur da“, auf der es sieben feine Pop-Songs für Freunde von Bosse über Klan bis Tonbandgerät zu hören gibt. Am 10. Mai spielt er in der Hebebühne, vorab haben wir ihn gleich zwei mal drei Fragen gestellt.
1) Wieso nur eine EP und keine Platte und worauf bist du besonders stolz?
Eine EP hat sich für meinen Start nach der langen Corona-Pause richtig angefühlt. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich bei den meisten Songs nicht nur der Autor, sondern auch der Produzent bin. Vom Songwriting mit Stift & Zettel bis zum Song beim Streaminganbieter. Alles DIY. Ein Album mit Vinyl wird auf jeden Fall kommen, aber das braucht noch ein wenig Zeit …
2) Das Video zu „Karaokebar“ ist großartig, es ist traurig und trotzdem möchte man in manchen Momenten mit ihr tauschen. Was kannst du uns über das Video und auch den Song sagen?
Der Videodreh war so unfassbar schön. Ich habe meinen Kameramann des Vertrauens und eine Freundin von mir angerufen, die Theater spielt. Mein „Plan“ war einfach zu dritt durch die Nacht zu laufen und irgendwie versuchen, das Gefühl des Songs einzufangen. Es war alles ultra spontan und exakt so musste es sein, damit es so frei wirkt. Da gebe ich dir vollkommen recht. „Karaokebar“ ist für mich ein Song, bei dem ich nie weiß, ob ich mitsingen oder mitheulen soll. Für mich geht es in dem Song um Trauer … und aber auch darum, wie viel Macht Musik haben kann. Ein Lied kann es schaffen, dass du dich für ein paar Sekunden ein bisschen leichter fühlst!
3) Wie viel Spaß im „Shotgun“-Video ist echt und wie viel ist gespielt?
Hahaha. Gute Frage, kurze Antwort. Es sind exakt die Menschen, mit denen ich rumhänge, seitdem ich 12 bin. Daher ist der Humor manchmal auch ein wenig „eigen“ oder vor 15 Jahren stehengeblieben… Es ist alles echt. Die Regieanweisungen waren eher „So Jungs, jetzt mal ernst“
4) „Ich tanz für dich und mache mich zum Affen bis du heile bist“ – klappt das wirklich?
Kommt drauf an, wie viel Heilung stattfinden muss. Wenn es um einen schlechten Tag geht, kann es funktionieren! Wenn es um viel mehr geht, würde ich sagen, dass es nur ein Bild dafür ist, dass man füreinander da ist. Egal wie lange es dauert.
5) Tanzt du auch auf der Bühne und machst dich für die Leute vor der Bühne zum Affen?
Tanzen auf jeeeeden Fall! Ich mach mich nicht geplant zum Affen… aber wenn es passiert, lache ich gerne mit!
6) Wen du gerne an deiner Seite hättest, wissen wir, aber wen hättest du gerne mal mit dir auf der Bühne? Welche Musiker, Sänger und Künstler bewunderst du und wer hat dich beeinflusst?
Die Frage ist viel zu groß. Da könnte ich euch einen Roman zu schreiben. Ich denke, dass ich bei vielen meiner Lieblingskünstlern und Künstlerinnen eher heimlich von der Bühne gehen würde, um mich selber ins Publikum zu stellen. Aber wenn ich mich genau in diesem Moment entscheiden müsste: Remi Wolf, Schmyt, Theo Katzmann. Aber die Antwort auf die Frage ändert sich stündlich…
Interview: Mathias Frank

