Einmal nicht aufgepasst. Und weg. Vor wenigen Tagen (oder schon Wochen?) erst spielten Die Cigaretten auf dem Reeperbahn Festival im Karate Keller des Molotows. Es war voll, es war gut – und ich war dumm. Ich stand hinten, Bierchen in der Hand, gerade so okaye Sicht. Dann entdecke ich: Es gibt einen zweiten Eingang, links am Rand, weiter vorne. Genial. Hinten raus, vorbei am Kicker, dann: Türsteher. Voll, du kommst hier nicht rein. Fuck! Zurück, vorbei am Kicker, hinterer Eingang, Türsteherin. Voll, du kommst hier nicht rein. Doppel-Fuck.
Die Cigaretten sind so eine gute Band. Klar, irgendwie sind es Poser, Darsteller, crazy Dudes, das alles und viel mehr. Sieht man sie nur auf der Bühne, ohne sie zu kennen? Ach nö. Aber egal. Denn die Musik bockt massiv, die machen so einen geilen Scheiß. Was genau ist nicht so leicht zu beschreiben. Indie, Grunge, Punk, Nerdkrams. Aber sie haben „Krass aufn Sack“ voller Beats und Raps und Drummer Michi sagte dazu: „In Deutschland ist doch grad eh alles Deutschrap. Techno, Poppunk – wen interessiert sowas überhaupt? Hauptsache man fühlt’s.“
Der Song stammt genau wie „Rapstar“ vom kommenden Album. Wobei „Rapstar“ kein Rapsong ist. So gar nicht. Aber auch so gar nicht scheiße. Zuletzt haben Die Cigaretten auch „Tote Musiker“ rausgehauen, eine mächtige Walze und wer Nirvana sagt, der soll das tun. Macht Sinn. Macht Spaß. Am 13. Oktober folgt auf La Pochette Surprise Records mit „Eliot“ endlich das neue Album, der Bock ist groß. Die Enttäuschung auch. Hamburg steht aktuell nicht auf dem Tourplan. Am 25. Oktober aber schon spielen sie in Lüneburg im Salon Hansen. Wird: gut.