Mit „Leben und tot“ erscheint am 3. November das neue Leto-Album. Heißt: Ganz eigener, aber ganz sicher toller Post-Punk aus Hamburg, Musik mit Seele, Charme und voller Schönheit. Ein Album mit tollen Songs wie „Der tote Baron“ oder dem ganz frisch releasten „Süchtig nach allem„. Was haben wir Bock auf die Platte.
Und Bock auf live. Am 24. November feiern Leto den Release im Molotow. Nicht einfach so, sondern: „Wir können euch jetzt schon verraten, dass es die längste Leto Show aller Zeiten wird und wir unter anderem alle 11 Songs des neuen Albums spielen.“ Und obendrauf mit Schreng Schreng & La La als Support. Mehr als gut!
Wir haben Jannes von Richthofen, Sänger und Gitarrist von Leto, drei Fragen gestellt.
Wie findet man als Hamburger Band die Musikstadt Hamburg? Clubs, Leute, Möglichkeiten – was gefällt euch und was fehlt?
Wir gehen in der Band alle relativ viel zu Konzerten und lieben es unbedingt. In Hamburg gibt es tolle und wichtige Clubs wie das Hafenklang, Molotow oder – noch – die Astra Stube und viele mehr. Ich habe meine Jugend in Rotenburg Wümme verbracht und musste Konzerte stets mit Öffies anfahren. Seit fast 15 Jahren in Hamburg lebend genieße ich es schon sehr, in die U-Bahn zu springen und niederschwellig Konzerte besuchen zu können. Da wir unser Booking selber machen und einen gewissen Einblick haben, machen wir uns schon Gedanken um “kleinere” Venues, die auch Newcomer*innen spielen lassen, und die auf gewisse VVK-Zahlen angewiesen sind, um den Abend überhaupt durchführen zu können. Die Schere zwischen Großraumkonzerten, die innerhalb von Sekunden ausverkauft sind, und Clubs, die mit potenziellen Newcommer*innen-Bands ein gewisses Wagnis eingehen, wird immer weiter aufgespannt – das macht uns Sorgen.
Fühlt es sich für euch anders an, in Hamburg zu spielen als irgendwo anders?
Hamburg ist für uns tatsächlich auf emotionaler Ebene die schwierigste Stadt. Das hat aber sicher am meisten mit uns selbst zu tun. Da kommen auch mal Bekannte und Freund*innen, die sonst gar nicht so viel mit diesem “Post-Punk-Zirkus” am Hut haben. Es ist immer besonders – vielleicht auch, weil es ein solcher Gradmesser für uns ist. Eigentlich mögen wir besonders Städte, in denen wir noch nie gespielt haben, weil das eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringt. Unterm Strich hatten wir aber in den letzten Jahren nur tolle Konzerte in Hamburg. Sei es die ausverkaufte Show im Backyard vom Molotow zum Release unserer letzten Platte “Wider” oder die Show im Hafenklang unter der Woche. Besonders und aufregend ist es für uns in Hamburg immer!
Was könnt ihr uns über “Leben und tot” erzählen, was wir unbedingt wissen müssen?
Ich glaube, dass man dieses Album als Album mit elf Songs verstehen muss. Wir sind große Fans vom Format Album und mögen es, über Reihenfolge, Energieverlauf und Dramaturgie des Gesamtwerks zu diskutieren. Einen Tag vor dem finalen Master haben wir die Tracklist noch einmal umgeworfen und neu sortiert. Jetzt klammern die Songs “Süchtig nach allem”, der für eine gewisse Leichtigkeit und “Infarkt”, der für genau das Gegenteil steht, das Album. Sowas lieben wir. Wahrscheinlich ist “Leben und tot” genau das, was wir können und wollen. Überzeugt euch live gerne selbst. Wir haben noch nie so viel Gedanke ins Album und Plektren auf Saiten investiert.
Interview: Mathias Frank

