Reden wir nicht über Optik. Aussehen. Konzept. Oder wie es H2O einst sangen: „It didn’t matter how you looked or what you wore to a show. Dress codes, FUCK NO! We didn’t care about the brand of your jeans and all that shit in your hair“. Ghøstkid und damit die Band vom früherem Eskimo Callboy-Sänger Sebastian „Sushi“ Biesler mag es so und das ist cool.
2020 kam ihre erste Platte, am 22. März kommt mit „Hollywood Suicide“ die nächste. Eine Platte, die auch genau dort, in Hollywood, ihre Wurzeln hat. Denn genau dahin fuhr Biesler und genau hier fand er seine Motivation wieder. „Obwohl wir es durch Covid geschafft hatten, fehlte mir die Möglichkeit, live zu spielen und wirklich als Band zu funktionieren. Es fühlte sich für mich nicht real an. Ich habe mich von der Musik distanziert.“ Jetzt nicht mehr, Hollywood half, Ghøstkid machen weiter.
„FSU“ heißt der neueste Song der Band, er, so sagt der Sänger, „beschreibt den rohen und aggressiven Lebensstil, sich um nichts zu scheren und einfach zu machen, was man will.“ Billiger Übergang: Die Band will live. Am 22. März spielen Ghøstkid mit Blind Channel in der Markthalle. Sushi: „Live ist es am echtesten, am meisten im Moment. Da gibt es keine Grenzen, kein Geschlecht. Ich trage, was ich will, solange es cool aussieht.“ Soll er. Ist gut so. Sehr. Siehe oben.
Über „FSU“ sagt Sushi übrigens auch noch: Er wurde inspiriert vom Joker aus Batman und dem puren Chaos und der Anarchie, die die Figur verkörpert. Auch wenn die Lyrics um selbstzerstörerisches Verhalten kreisen, geht es in dem Song eher um das Gefühl von Freiheit durch die Ablehnung von Regeln. Es ist ein Track darüber, ein Außenseiter zu sein und seine Macht zurückzuerobern, darüber, man selbst zu sein, sich von Etiketten zu befreien und unabhängig zu werden – im Grunde ein großes ‚Fuck you’…“

