Heute erscheint „Mein bestes Selbst„, das neue Album der wundervollen Band Shirley Holmes. Ein richtig tolles Ding ist es mal wieder geworden. Berliner Indie mit etwas Pop, manchmal Punk. Politik. Und vielleicht weniger schräg als noch „Die Krone der Erschöpfung“. Eher so einen Zacken reifer als der Vorgänger, straighter und vielleicht sogar schöner. Aber nicht straight. Und sicher berührend und besonders.
Schon im vergangenen Jahr haben Surreal Fatal ihr Album Fuge releast. Ebenfalls auf Rookie Records. Und ebenfalls ganz, ganz toll. Gaesteliste.de schreibt: „Das ist Punkrock, das ist Destruktion und Emotion und immer mitten in die Fresse rein. Wofür die HamburgerInnen aber gar nicht immer nur Lärm und Tempo und Härte brauchen, das schaffen sie auch, wenn sie es anders machen. Machen sie öfter. Sehr beeindruckend und sehr gut machen sie es immer. Mehrstimmig, manchmal melodisch, gerne herrlich dreckig und roh und mit ein bisschen mehr Harcore, an anderer Stelle reduzierter, nachdenklicher. Emoesker? Auch.“
Am 14. März 2025 spielen Shirley Holmes und Surreal Fatal in der Nochtwache. Es wird eine gemeinsame Release-Show. Es wird ein besonderer Abend mit zwei ganz besonderen Bands. Wir haben beiden drei Fragen gestellt.
Wie findet ihr Surreal Fatal und wie gut kennt ihr euch?
Shirley Holmes: Wir finden die Band klasse. Großartiger Bandname und ihnen ist mit ihrer ersten Platte „Fuge“ ein rundum guter Start geglückt. Abwechslungsreicher Punkrock, der einem ein bratendes Brett vor den Latz knallt, dabei aber zwischendrin auch sehr zart und melancholisch ist. Und das Feature mit Finna ist auch top. Wir kennen Steffen aus Zeiten der Vorgänger-Band Oma Oklahoma und einer langen Nacht auf St. Pauli – und dann teilen wir uns natürlich noch das (halbe) Label, Rookie Records.
Wie findet ihr Shirley Holmes und wie gut kennt ihr euch?
Surreal Fatal: Wir haben Shirley Holmes zwischen Hagen und Hamburg schon hier und da live gesehen. Nachdem Steffen die Show der drei im Schanzenzelt gesehen hat, war er nicht nur angetan von der energiegeladenen Show, sondern auch noch mit der Band und Jürgen (Rookie Records) durch ein paar Kneipen auf St. Pauli gezogen. Das ist jetzt schon eine kleine Weile her, aber nach dem ein oder anderen Kaltgetränk kam die Idee auf mal was zusammen zu machen. Seitdem sind wir immer mal wieder im Austausch und super happy, dass das nun endlich klappt – und das sogar mit Hamburg-Doppel-Release!
Fühlt sich ein Release Konzert eigentlich anders als eine reguläre Show an?
Shirley Holmes: Ja, definitiv. Der Fokus liegt nochmal mehr auf den neuen Songs, dem „neuen Baby“. Wir haben bisher auf Konzerten nur einzelne Titel von „Mein bestes Selbst“ gespielt und sind jetzt natürlich extrem gespannt, wie das Album insgesamt live ankommt. Und auch, wie es sich anfühlen wird, da die Platte doch deutlich persönlicher ist als unsere vorherigen Alben.
Surreal Fatal: Also, unsere eigentliche Release-Show wäre ja am Release-Datum unseres Albums am 15. November gewesen. Das fühlte sich im Voraus schon sehr besonders an, da es ja auch noch unser Debüt-Album ist. Nach der Show wäre dann noch ne Tour gekommen. Leider mussten wir fast alle Shows aus gesundheitlichen Gründen absagen. Jetzt ist die Platte ja schon ein paar Monate alt. Trotzdem freuen wir uns noch eine richtige Release-Show zusammen mit Shirley Holmes spielen zu können! Wir haben Freund*innen eingeladen, die mit uns auf der Bühne stehen werden. Deshalb: Ja! Das wird sich auf jeden Fall anders anfühlen! Wir freuen uns drauf!
Was müssen wir über „Mein bestes Selbst“ wissen – und warum müssen wir es alle kaufen?
Shirley Holmes: Der Titel sagt ja alles 😉 und hey, wer will denn nicht sein „Bestes Selbst“ haben? Wobei: „Haben“ oder „Sein“, das ist hier die Frage … Warum du es kaufen musst? Damit „Mein bestes Selbst“ auch zu deinem besten Selbst wird. Denn nur so können wir die Welt retten. Is klar, oder?! MÜSST ihr natürlich überhaupt nicht kaufen – aber wir freuen uns, wenn ihr es trotzdem tut.
Was müssen wir über „Fuge“ wissen – und warum müssen wir es alle kaufen?
Surreal Fatal: Ihr müsst gar nix! Aber wenn ihr Bock auf ’ne wütend-traurig-schöne Punk-Platte habt – die noch dazu in vielen verschiedenen bunten Farben daher kommt – dann dürft ihr die natürlich sehr gerne kaufen. 🙂
Interview: Mathias Frank
Fotos: Christoph Mangler (SH), Marie Mov (SF)