Der Name Christian Eigner alleine reicht aus, um manchen Depeche Mode-Fan der zweiten Stunde dem siebenten Himmel (oder auch der Eifersucht) ein paar Zentimeter näher zu bringen. Als Tour-Schlagzeuger und Co-Autor der Synthietution ist der Wiener aber ganz offenbar nicht ausgelastet genug. Da kann man sich schon mal mit Florian Kraemmer und Daryl Bamonte zusammentun, das Ergebnis als Compact Space (23. Juni | Planetarium) verkaufen und … „Nameless“ (VÖ: 24. Juni) zur Geduldsprobe werden lassen.
Natürlich hat das hier mit den Übervätern von der Insel so gar nichts am Hut. Eher klingt „Nameless“ in seinen wenigen schlechteren Momenten wie eine tiefgefrorene Beta-Version der Pink Floyd aus deren orientierungslosen Ganz-Spät-Phase. In den besseren Augenblicken zum Glück auch nach kraftvoller Elektronika aus dem Grundbaukasten. Anfangs („Who says it’s Real?“), mittig („Lonely Star“), dann jedoch erst wieder auf der Zielgeraden gefallen einzelne Streckenabschnitte („Don’t look back“ und „Where a Boy used to be“), macht plötzlich auch die Neunziger-Ästhetik im Artwork richtig Spaß.
Echte Space-Night-Nerds von damals sollten trotzdem jetzt Obacht geben. Zwar taucht die Assoziation in der Ankündigung hier auf und das vielleicht sogar ganz unbeabsichtigt. Mit der legendären Bayern-3-Nachtbeschäftigung hat dieses Projekt indes eher weniger zu tun. (kel)