Es steht nicht nur vor der Tür, es hat sogar schon dreimal geklopft. Das Reeperbahnfestival. Wer sich entschieden hat, das Wochenende zwischen Schanze und Hafen zu verbringen, wird den einen oder anderen Kilometer zurücklegen, um die Bands seiner Wahl sehen zu können. Gerne sind wir eine Hilfe bei der Entscheidung, vielmehr ist John Vanderslice selbst der Entscheidungsträger.
Denn verpassen sollte man den Amerikaner (in dessen Studio Tiny Telephone in San Fransisco bereits Death Cab For Cutie, Nada Surf, Spoon, Mates Of State oder die Mountain Goats vorbeischauten und arbeiteten) nicht, der mit “White Wilderness” im Januar diesen Jahres sein bereits achtes Studioalbum herausbrachte.
Doch einfach in die Singer-Songwriter-Schublade wollen wir ihn nicht stecken, denn er ist mehr als das. Unter anderem mit bissigen Texten über die (außen-)politischen und sozialen Zustände seiner Heimat legt er dem Hörer seine Reflexionen nahe. Das nicht einfach zwischen schönen Gitarrenakkorden platziert, sondern auch mal dramatisch schräg klingend, mit dem einen oder anderen klingenden Glöckchen versehen– eingespielt und aufgenommen mit dem Magik*Magik Orchestra und Minna Choi. Nicht verpassen und am Freitag (23. September) von 23:40-00:40h im Imperial Theater vorbeischauen. (ms)