Ist das noch Punk? Es ist nur Punk. Super Punk. Lygo haben mit „Lygophobie“ jüngst ein wundervolles neues (drittes) Album voller Emotionen, Politik und Menschlichkeit releast. Und mit: Hits! Mit Hits wie „Schockstarre“ und „Warmes Bier & kalter Kaffee„, die man natürlich in die Pascow-Ecke stellen kann (auf deren Kidnap Label das Album auch erscheint) – das aber nicht muss. Lygo. Punkt. Punk.
Am 14. April 2022 spielen Lygo im Hafenklang. Vorab hat uns Gitarrist und Sänger Simon Meier ein paar Fragen beantwortet.
Was fasziniert euch genau an dem, was ihr macht? Warum spielt ihr genau diese Musik, was bedeutet sie euch?
So ganz lässt sich das wohl kaum in Worte fassen. Wir sind im frühen Jugendalter auf Punkrock und ähnliche Musik gestoßen und dann nach und nach auch auf Bands, die auf Deutsch gesungen haben und die musikalisch und textlich auch mal um die Ecke gedacht haben. Irgendwie hat uns das angefixt. Uns war klar, dass wir solche Musik nicht nur hören, sondern auch selbst machen wollen und dann haben wir Lygo gegründet. Diese Musik, aber auch das Drumherum, die Freundschaft untereinander, das gemeinsame Unterwegssein, das Besuchen von Konzerten anderer Bands, Leute über die Musik kennenzulernen, bedeutet uns alles schon viel.
Wie haben sich euer Songwriting, die Arbeit und vielleicht auch euer Geschmack von Album 1 bis Album 3 geändert?
Beim Songs schreiben sind wir schon sorgfältiger und überlegter geworden. Beim ersten Album „Sturzflug“ haben wir Songs und Texte kaum überarbeitet. Alles, was irgendwie die Länge eines Songs hatte, wurde schnell für fertig erklärt und das hört man der Platte auch an. Außerdem hatten wir keine richtige Möglichkeit, die Songs mal testweise aufzunehmen, bevor es ins Studio ging. Das ist mittlerweile ganz anders. Von manchen Songs, wie zum Beispiel „Schockstarre“, gab es mindestens fünf Demoversionen, bevor wir die tatsächliche Albumversion aufgenommen haben. Dadurch konnten wir viel besser abschätzen, was uns gefällt und was wir noch überarbeiten wollten. Unser Geschmack ändert sich natürlich auch ständig. Wir hatten Bock, dass die Songs sich stärker voneinander unterscheiden. Außerdem sagt uns dieses durchgängige Schreien, wie wir das früher gemacht haben, nicht mehr so zu. Wir probieren, mehr mit Melodien zu singen und das Singen am Anschlag eher gezielter einzusetzen.
Zwölf Jahre Lygo, drei Platten. Wie seht ihr euch da – als alte Hasen oder irgendwie doch immer noch als relativ frisch am Start?
Dadurch, dass wir schon so früh im Jugendalter angefangen haben, sind wir jetzt was das Alter angeht sicher noch keine alten Hasen. Und davon abgesehen halt eine komische Mischung aus schon ziemlich viel als Band erlebt haben und sich irgendwie trotzdem ständig fühlen, als wäre alles neu und aufregend.
Interview: Mathias Frank
Das vollständige Interview gibt es bei gaesteliste.de