Jetzt ist es ja nicht so, dass man nicht eh schon mächtig Bock auf diese Show hätte. Skinny Lister. Live. Im Knust. Am 4. Juni 2022. Wie gut wird das werden. Gute Laune, grandiose Musik, Songs von früher und die neuen Sachen ihres aktuellen, ihres richtig, richtig, richtig tollen Album „A Matter Of Life & Love“. Aber der Bock steigt noch mal, wenn man liest, dass Pet Needs den Support machen. Jetzt nimmt die Sache wahnwitzige Geschwindigkeiten an, jetzt wird der Abend vielleicht: wahnsinnig großartig.
Im März vergangenen Jahres veröffentlichten Pet Needs das grandiose „Fractured Party Music“. Ich schrieb an anderer Stelle und zitiere mich deshalb einfach mal selbst: „Fallen wir mit der Tür ins Haus: Monster-Album! So geht Punk 2021, so muss man Punk spielen, das IST Punk. Allerdings ohne Ramones-Shirt und NOFX-Slipper. Pet Needs machen mehr so… ihr Ding. Rock N Roll britischer Prägung, voller Euphorie und Enthusiasmus, sehr schroff, wild und hemmungslos, voller Chöre und Sing-A-Longs, sehr melodisch und vor allem unfassbar mitreißend. Und das ist hier einfach mal wörtlich gemeint. Sicher, es gibt auch manch ruhigeren Moment auf diesem von einem gewissen Frank Turner produzierten Album, es gibt ein bisschen Pop, ein bisschen britischen Folk. Doch ganz oft: Alter!“
Bitte einmal „Overcompensating“ und „Tracey Emin’s Bed“ und „Toothpaste“ hören und sehen.
Diese Band alleine also wäre den Besuch des Knust am 4. Juni 2022 schon wert. Aber danach noch Skinny Lister? Oh ja, das wird … siehe oben. Im Gepäck haben sie „A Matter Of Life & Love“ und da sind mal wieder Lieder drauf, die man nur lieben kann. Das Beste aus Folk, Pub, Punk und Pop, ultra-eingängig, butterweich und niemals weichgespült, voller Intensität, Liebe und Leidenschaft. Madness meets Buster Shuffle plus ein bisschen Dropkick Murphys. Ein ganz wenig, genau richtig. Richtig großartig.
Sänger Daniel Heptinstall sagt: „Es ist großartig, dass wir es bis zum fünften Album geschafft haben, und wir können es kaum erwarten, zu sehen, welche weiteren Abenteuer auf uns warten, wenn wir es auf die Straße und in die Welt bringen… Das war eine sehr befreiende Erfahrung, die es uns nicht nur erlaubt hat, all das zu nutzen, was wir von den Top-Produzenten unserer vorherigen vier Alben gelernt haben, sondern auch unsere eigene Vision der Tracks zu verwirklichen. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis.“
Lass uns tanzen, feiern und all den Scheiß vergessen. Bei und mit und zu Songs wie „Tough Stuff Like Us„, dem Folkpubmonster „Damn The Amsterdam“ mit The Longest Johns, dem verfilmten Album-Opener „Shout It Out“ oder dem schlicht sensationellen Titeltrack. Hach. Vorfreude. Zufriedenheit. Für den Moment. Und ganz viel Bock. (mf)

