Jetzt ist es ja nicht so, dass auch auf dem diesjährigen Reeperbahn Festival (18.- 21. September) nicht extrem viele tolle Sachen passieren. Passieren sie. Und viele wird man verpassen, weil man einfach nicht alles schafft. Zwingend besuchen sollte man aber am 20. September das Molotow. Es spielen Sam Akpro (der zudem auch schon einen Tag zuvor im Backyard auftreten wird), Late Night Drive Home und Rat Boy. Es heißt: An Epitaph/Anti/Hellcat Night in Support of Sea-Watch.
Roger Dorresteijn von Epitaph Europe sagt: „Als Leitlinie unseres Labels verlasse ich mich immer auf Joe Strummers Gesetz ’no input, no output‘. Es gilt für das Talent und die Energie der Bands, die wir an diesem Abend auf der Reeperbahn präsentieren, und es steht in direktem Einklang mit unseren Spendenbemühungen zur Unterstützung einer Organisation wie Sea-Watch, die an vorderster Front steht, um das Leben von Flüchtlingen auf dem Meer zu retten.“
Auf der Bühne stehen zum Beispiel Late Night Drive Home, die im Februar die tolle EP „I’ll remember You For The Same Feeling You Gave Me As I Slept“ mit Songs wie „Believe Me (Even If I’m Lying)“ und „Worms Eat My Brain For Breakfast“ releast haben. Schroffer Indie mit Pop und Punk dazwischen, gerne auch mal düster, stiller, schwerer. Abwechslungsreich.
Nur eine Sache mag und macht auch Sam Akpro nicht. „Pop meets Post mit Beats, Rap-Flair und ganz viel Atmosphäre“ steht an anderer Stelle geschrieben, bitte mal „Death By Entertainment“ und „Disposition“ hören und sehen. Und live erleben. Wird super. Rat Boy vielleicht noch besser. Im April kam die überragende Single „Suburbia Calling“, im Juni folgte das von Stephen Street (Blur, The Smiths) produzierte und einfach ultra-lässige „One In A Million“ – zwei Songs zwischen Indie, Sprechgesang, Punk, Britpop und Offbeats. Irgendwie. Außergewöhnlich gut! Mit „She’s The One“ gibt es nun den nächsten neuen Song. Mehr Pop, mehr Madness, wieder mitreißend. Nach dem zweiten, dritten Durchlauf. Wo bitte geht’s zum Molotow? Ist doch bald Reeperbahn Festival.