Eben Alarmsignal mit Kotzreiz, jetzt Heaven Shall Burn mit den Donots. Alle zusammen und alle für das Gute. Das Richtige. „Keinen Schritt zurück“ heißt der gemeinsame Song und wenn diese beiden Bands gemeinsame Sache machen, dann wird das kein Funpunk. „Du warst mir angeboren, doch irgendwann, auf Buchenwald da lag´ noch Schnee, irgendwann hab´ ich Dich verloren“ singen und schreien sie, und „Dein letztes Hemd, schwarz-braun kariert Aus Spazieren wird Marschieren.“
„Keinen Schritt zurück“ gibt es jetzt digital und ab dem 22. November auch als limitierte 7 Inch Vinyl Single. Auf der B-Seite zocken Heaven Shall Burn „Schweineherbst“ von Slime, produziert mit DŸSE und mit Elf von Slime an der Gitarre. HSB sagen: „’Schweineherbst‘ ist ein ewiger Gassenhauer, der leider überhaupt nichts von seiner textlichen Aktualität eingebüßt hat und perfekt in das Jahr 2024 passt. Mit unseren Kumpels von DŸSE zusammen eine Legende wie Slime zu covern stand schon lange auf der To Do Liste!“
Was Heaven Shall Burn und Donots über den gemeinsamen Song sagen, steht weiter unten. Auf einer Bühne in Hamburg dagegen nur die Punkrocker aus Ibbenbüren, am 29. und 30. November spielen sie in der ausverkauften Großen Freiheit 36.
Heaven Shall Burn-Gitarrist Maik Weichert:
„HSB und Donots, das klingt erstmal gar nicht so kompatibel, doch was die musikalische Grundeinstellung und die politische Attitüde angeht, so liegen wir absolut auf einer Wellenlänge und sind deshalb schon seit Urzeiten befreundet. Alles fing damals an, als ich Ingo und Guido vor Ewigkeiten bei einem Thermomix-Kochkurs in Wolfsburg kennenlernte und die Chemie sofort stimmte. Wir haben uns nun schon seit Ewigkeiten bei allen Gelegenheiten die Taschen vollgehauen, dass wir unbedingt mal etwas zusammen machen müssen. Wir haben einfach gefühlt, dass es nun an der Zeit ist damit ernst zu machen. Die Donots sind in Sachen musikalischem Drive, Live-Wahnsinn und klarer politischer Kante ein absolutes Schwergewicht in der Musikszene, eine Marke die genau die Tugenden verkörpert, die auch wir hochhalten. Uns war sehr wichtig, dass das nicht irgendwie eine sterile Gastmusiker Nummer wird, sondern, dass beide Bands wirklich auf Augenhöhe operieren und den Song formen. Und wir finden das Resultat ist wirklich etwas Besonderes, da es vom jeweiligen Sound der Bands schon erheblich abweicht, ohne aber komplett abgedreht zu sein. Für uns alle war das ein reizvolles und lohnendes Experiment, wir sind extrem gespannt drauf, wie es bei den Leuten da draußen ankommt. Natürlich ist für uns auch der Text sehr aktuell und wichtig. Wir hoffen es können sich damit viele Menschen ebenso identifizieren wie wir!“
Sänger Ingo Donot:
„Heaven Shall Burn sind für mich eine der außergewöhnlichsten und besten Gitarren-Bands unserer Zeit und verdienterweise mittlerweile eine der größten Metal-Combos des Landes. Ihr Engagement gegen Rechts macht die Band aber nochmal wertvoller, denn eine klare Positionierung und Abgrenzung gegen Rückwärtsgewandtheit, erzkonservative Strukturen, Rassismus und Faschismus findet im Metal meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig statt auf breiter Fläche. Hier sind’s dann ganz klar die Punk- und Hardcore-Wurzeln der Jungs, die sich schönerweise überall zeigen und die diese Kollaboration auch so folgerichtig machen für mich. Auch wir Donots haben uns in den 30 Jahren unserer Bandgeschichte immer für eine friedvolle, gemeinsame Zukunft mit Zukunft eingesetzt und supporten seit jeher NGOs wie ‘Kein Bock Auf Nazis‘. Darüber hinaus matchen beide Bands nicht nur menschlich total gut, sondern haben auch einen sehr ähnlichen subkulturellen Background. Besonders Guido und ich sind große Fans von Metal und Combos wie Entombed, Carcass, Nails, Sodom, Kreator, Slayer und co, so dass es uns eine riesige Freude war, auch mal in dieser Richtung mit Gesang und Gitarre zu Werke zu gehen. Das lief dementsprechend mehr als intuitiv über die tolle Vorproduktion, die wir aus Saalfeld geschickt bekommen haben. Ich finde das Ergebnis großartig, bin glücklich, dass Punk und Metal wirklich so gut Hand in Hand gehen, wie ich das immer schon vermutet habe und wir Donots sind HSB sehr dankbar für die Idee und die Einladung! Dafür nimmt man dann auch gern in Kauf, am Ende des Videos zu ‘Keinen Schritt zurück‘ irgendwo in einer Schützenfesthalle im Hinterland fachgerecht das Zeitliche zu segnen…“.
Foto: Jens Koch