Es könnte so ein Konzert werden, bei dem man sich vielleicht gerne hinsetzen möchte, während man lauscht. Vielleicht ein Glas Rotwein dazu statt Bier aus der Flasche. Gedämpftes Licht, keine Gespräche, nur die Musik. Am 6. Mai spielen The Delines im Nochtspeicher. Heißt: Alt-Country, Indie, Folk, Americana. Irgendwie so etwas, schönes Zeug zum Nicken, Wippen, Lauschen. Und Trinken. Kann man sicher gut, wenn sie zum Beispiel “Left Hook Like Frazier” spielen, einen Song aus ihrem kommenden Album.
Das wird “Mr. Luck & Ms. Doom” heißen und am 14. Februar erscheinen. Ganz frisch gibt es auch das wirklich richtig schöne, richtig deepe “The Haunting Thoughts” – Der Song, zu dem man sich vielleicht hinsetzen möchte. Und niemand darf reden. Siehe oben. Willy Vlautin, Songwriter und Gitarrist von The Delines, sagt:
“In ‘The Haunting Thoughts’ geht es um eine Frau, die die Angst nicht loswird, dass die Welt, in der sie lebt, zusammenbricht. Sie sieht die ganze Verzweiflung um sich herum auf den Straßen von Portland, Oregon, und sie hat Angst, dass es auch sie erwischt – dass sie auf der Straße landet. Wir wollten diese Ungewissheit und Verletzlichkeit in den Song einfließen lassen. Es ist einer dieser seltenen Songs, der von Anfang an funktioniert hat. Er hat sich einfach von selbst gespielt. Corys Klavier ist so großartig und es ist meine Lieblingsstimme von Amy bis jetzt. Amy hat diese reine Art, sich in die Welt des Textes hineinzuversetzen. Sie bringt mich mit diesem Song einfach um.”
Amy ist The Delines-Sängerin Amy Boone, die früher bei The Damnations war. Vlautin ist wie Schlagzeuger Sean Oldham und Bassist Freddy Trujillo Teil von Richmond Fontaine, zudem gehört Keyboarder und Trompeter Cory Gray zur Band, die am 6. Mai im Nochtspeicher spielt. Und die von niemand Geringerem als Chris Eckman supportet werden (denn ja, das ist der von den legendären Walkabouts!) Und man sich mal dessen “Genevieve” anhört, ist das auch so ein Song, zu dem Rotwein passt, ein Stuhl und keine Gespräche.

