Boston Hardcore? Ja, Mann! Slapshot? Immer noch da. Also: Noch. Denn was sich schon länger wie ein wackliger Proberaumstuhl anfühlt, wird jetzt Realität – Slapshot lösen sich auf. Oder sie sagen’s zumindest. Oder sie meinen’s. Oder doch nicht. Es ist das letzte Mal. Und wir dürfen das präsentieren. Keine Pointe – nur Stolz und Krach.
So richtig Schluss machen wollten sie ja eigentlich schon letztes Jahr – ihre Abschlusstour führte sie im Dezember nochmal durch Europa,im Dezember gemeinsam mit Ignite auch uns Gruenspan. Ein wuchtiger Abend, volle Hütte, große Gefühle – und das Gefühl: Das war’s jetzt. Gut: noch mal Slapshot , Boston Hardcore, alles wie’s sein soll. Schlecht: diesmal wohl wirklich das letzte Mal. Sind ja nicht die Scorpions, die mit jeder neuen „Abschiedstour“ noch ein bisschen Wind of Change nachschieben, bis man’s nicht mehr hören kann. Man dachte damals, das wär’s gewesen – aber nö. Jetzt aber.
Also, worum geht’s hier eigentlich? Slapshot, 1985 gegründet, immer unterwegs, immer verlässlich – über ein Dutzend Veröffentlichungen, unzählige Touren, kein großes Drama, einfach Hardcore. Und jetzt? Vielleicht wirklich Schluss. Kein großes Brimborium, kein sentimentales Ausklingen – eher die Tür zu, aber mit einem letzten lauten Knall. Egal – sie kommen nochmal rüber. Und zwar nicht, um Blumen zu werfen oder nostalgisch in Erinnerungen zu schwelgen. Sondern um’s nochmal scheppern zu lassen. So richtig.
Weil du Hardcore magst, der klingt wie ein Faustschlag ins Gesicht. Weil Sänger Choke immer noch klingt wie eine Kreissäge mit Meinung. Weil das hier kein Comeback ist – es ist der letzte Tritt gegen den Amp, bevor die Bretter beben – und dann nie wieder. Also: Kapuze hoch, Shirt durchgeschwitzt – feiere das Ende wie den Anfang. Wichtig: Auf dem Hamburger Hardcore Fest zocken auch noch Sheer Terror, Conservative Military Image und 45 Adapters. (ds)

