Happy Birthday, Reload! Das Festival feiert 20 Jahre Ausnahmezustand – und das natürlich dort, wo es hingehört: auf den Acker in Sulingen, zwischen Bierdusche, Bassgewittern und Beck’s-verklebten Sneakers. Vom 14. bis 16. August 2025 heißt es wieder: Welcome Home, aber diesmal mit noch mehr Wumms – und drei Tagen Mainstage! Richtig gelesen: Drei Tage Mainstage. Volle Kanne. Kein Warm-up-Programm, kein vorsichtiges Reintasten. Donnerstag geht’s direkt los mit Gebrüll, Gitarren und Grinsen. Jubiläums-Line-up? Sitzt. Knallt.
Mit dabei sind: Machine Head, Gojira, I Prevail, Trivium, While She Sleeps, Mastodon, Ministry, Donots, Lvndmvrks, Static-X, The Halo Effect, Fear Factory, Bleed From Within, Wind Rose, Fit For A King, August Burns Red, Drowning Pool, Hanabie., Obituary, The Butcher Sisters, Kataklysm, Kublai Kahn TX, Counterparts, Annisokay, Rise Of The Northstar, The Exploited, Finntroll, Coldrain, Rivers of Nihil, Prong, The Browning, Attila, Frog Bog Dosenband, Crystal Lake, Dope, Crypta, Turbobier, Downset, Watch Out Stampede, Shoreline, Our Promise, Blood Command, Dropout Kings, Conjurer, Mambo Kurt, Avralize, Celestial Sanctuary und Scythe Beast.
Ganz oben auf dem Plakat stehen drei dicke Ausrufezeichen: Machine Head! Die Bay-Area-Legenden um Robb Flynn sind nicht gekommen, um nett zu sein. Ihre Live-Shows sind Maschinen aus Groove, Gewalt und Gitarren – eine Stunde Machine Head fühlt sich an wie drei Boxkämpfe und ein Wutausbruch. Gojira. Die französischen Klangarchitekten walzen alles nieder, was nicht bei drei auf dem Verstärker sitzt. Ihre Live-Auftritte sind so massiv wie durchchoreografiert, irgendwo zwischen Urgewalt und Meditation – mit Riffs, die Bäume entwurzeln könnten. I Prevail. Jung, hungrig, laut. Die US-Amerikaner stehen für modernen Metalcore mit großen Refrains, breiten Breakdowns und ordentlich Bühnenfeuer. Wer sie live noch nicht erlebt hat, bekommt hier die volle Breitseite – Gänsehaut garantiert.
Außerdem lohnt ein fetter Haken hinter: Donots, die mit Punkrock und großen Mitsingmomenten das Herz des Festivals treffen. Counterparts, die Emotion, Härte und Präzision in einem Sound vereinen, der weh tut und trotzdem gut tut. Und ganz besonders: Blood Command ist eine norwegische Punkrock/Deathpop-Band. Irgendwas zwischen Punk, Pop, Chaos und Genialität. Wer die live verpasst, macht was falsch.
Neu 2025: Powerstation & Zeltkomfort. Und weil wir alle nicht jünger werden: Strom mieten ist jetzt offiziell. Die neue Powerstation macht’s möglich – Handy laden, Ventilator anschließen, Haarglätter fürs Glam-Moshoutfit (why not). Auch neu: „Mein Zelt steht schon“. Kein Witz. Einfach buchen, anreisen, reinkriechen. Ohne Hering, ohne Fluchen, ohne Improvisation mit Panzertape.
Pro-Tipp: Die Essensstände auf dem Vorplatz machen schon Mittwoch auf. Für alle, die früher da sind – oder einfach nicht abwarten können. Gibt Schlimmeres als Bratwurst zum Frühstück.
Ein Vierteljahrhundert Eskalation. 25 Jahre Staub, Bier (oder so etwas in der Art), Sonne und Gewitter – und das ganz ohne Kompromisse. Sulingen ruft – und wir antworten wie jedes Jahr: mit voller Härte, heiserer Stimme und Herzblut. Wer einmal hier war, weiß: Das Reload ist mehr als nur ein Festival. Es ist Heimkehr. Die Zeltplane flattert, das erste Dosenbier zischt – und irgendwo brüllt jemand schon um 9 Uhr früh nach Slayer.
Die Bühne bebt, der Bass massiert die Rippen, und plötzlich bist du mittendrin: im Pit, im Schlamm, im Moment. Freundschaften entstehen in der Bierdusche, und spätestens bei der letzten Band weißt du, warum du wiedergekommen bist. Jubiläum heißt nicht Rückblick – es heißt: noch eine Schippe drauf. Neue Bands, alte Legenden, mehr Bühnen, mehr Wahnsinn. Keine Ausreden mehr. Wer dieses Jahr nicht kommt, war nie wirklich da. Ticket sichern. Stimme ölen. Zelt flicken. Welcome Home. (ds)

