Was ein buntes Treiben und es war wild. Das MS DOCKVILLE hat geliefert. Mal wieder. Mitten im Industriehafen der Elbinsel tanzten diesmal knapp 25.000 Menschen pro Tag zwischen Lichterschlieren, Nebelschwaden und Basswellen. Über 100 Acts aus Indie, Pop, Techno, House und Hip-Hop, kleine Bühnen im Grünen, bunten Kunst-Installationen, Bingo im Zirkuszelt, Lesungen, Rave Aerobic und überall diese besondere DOCKVILLE -Magie: ein bisschen schmutzig, ein bisschen dreamy, Diversity wo das Auge hinblickt, Konfetti und Seifenblasen Regen, einfach bester MS DOCKVILLE Charme. Und ja, FLINTA-Repräsentation? Stark!
Und dann war da natürlich die Musik. Und wir sagen’s, wie’s ist: ROYA haben alles rasiert. Mit Abstand der ekstatische und emotionalste Höhepunkt des Wochenendes. Line Gade und Sebastian Igens haben die Kiosque Stage komplett eingenommen mit ihrer bezaubernden Aura, Energie und diesem unfassbar uniquen Sound, der zwischen flirrend sphärisch und körperlich elektrisierend alles war, was ein Festivalmoment sein kann.
Doch so intensiv der Auftritt auch war, dem dänischen Electro-Pop-Duo unterlief ein schwerwiegender Fehler, den auch wir nicht unerwähnt lassen wollen. Während eines improvisierten Moments verwendeten ROYA eine Zeile aus der ersten Strophe der deutschen Nationalhymne, ohne sich der historischen Tragweite bewusst zu sein. Die Reaktion folgte prompt: Abbruch und Entschuldigung auf der Bühne, nachdem sie in irritierte und zutiefst erschrockene Gesichter sahen und ein öffentliches Statement über den MS DOCKVILLE Instagram Kanal, das deutlich macht, wie ernst sie die Situation nehmen: „Last night we made a serious mistake. During an improvised part of our show, we used a line from the german national anthem that we weren’t aware isn’t used because of its historical associations. We stopped immediately and apologized on stage. We take full responsibility. Not knowing is not an excuse. Our values are rooted in inclusion. Unity, diversity and anti-discrimination, and we deeply regret that our actions contradicted these values“.
Ein Moment des Innehaltens, aber auch der klaren Positionierung seitens des MS DOCKVILLE, das den Vorfall sehr ernst nahm und deutlich machte: Für Rassismus, Sexismus oder andere Diskriminierungsformen ist hier kein Platz. Und genau das war auch in jeder Ecke des Inselparks spürbar: ausgelassene, bunte Stimmung, offene Herzen und ein kollektives Miteinander.
Und genau so divers, energetisch strotze das weitere Line Up. Good Neighbours lieferten ihren gewohnt highquality tanzbaren Indie-Pop und Live-Energie, bei der man eigentlich direkt mit ihnen auf Tour gehen will. Und Fejká? Pure Atmosphäre in Motion, wie ein Sonnenaufgang im Club, nur mit besserem Sounddesign.
Der Freitag war insgesamt ein Fest: Raye, The Last Dinner Party und Ritter Lean sorgten neben ROYA, Good Neighbours und Fejká für eine geballte Mischung aus Future-Pop, Indie-Charme und experimenteller Attitude. Am Samstag dann: Kingfishr, Sigrid, Lola Young, Levin Liam und ja Ikkimel. Was uns zu einem kleinen Reality-Check bringt. Denn so schön das Line Up auch war, aber ob es wirklich eine Bühne braucht, auf der ein Mann mit Hundemaske in einen Swinger-Käfig gesperrt wird… Hätten wir nicht gebraucht.
Ansonsten: vibes, Vibes, VIBES. Vom Daydance bis zum Mitternachtsrave, vom Spoken-Word im Kunstgarten bis zum verstolperten Katerkaffee an irgendeiner Holzhütte im Grünen. MS DOCKVILLE war wieder das, was es sein soll: ein Ort zum Wegdriften, Auftanken, Mitschwingen. Nächstes Runde schon safe. 14. – 15. August 2026. Early Bird-Tickets sind ab jetzt im Vorverkauf.
Foto: MS DOCKVILLE