Am vergangenen Freitag erschien das neuen Tigeryouth-Album. Passend benannt heißt es „Alles neu“. Weil hier wirklich ganz viel neu ist. Geblieben sind Klasse, Charme und Schönheit (sowie Zeitstrafe als Label), neu ist, dass wir hier jetzt von einer Band reden. Tilman Gottfried Zick nämlich, der hier singt und Gitarre spielt, hat sich mit Riccarda Belitzki (Schlagzeug) und Simon Bäumer (Bass) verstärkt. Das Resultat: stark! Hier läuft das Video zum Titeltrack.
Am 27. September schon spielen Tigeryouth im Uebel & Gefährlich (Astrastube im Exil), vorab wollten wir aber noch etwas wissen.
Was nervt schon ein wenig, wenn man eine Platte als Band und nicht alleine macht?
Tilman: Das Einzige, was alleine einfacher war, war die Terminfindung. Alles andere ist geiler als Band und mir fällt nichts ein, was mich genervt hat. Als Band im Studio zu sein, hat mir viel mehr Spaß gemacht. Und die Songs, die wir mitgebracht haben, waren schon durch das Band-Korrektiv gegangen und wir waren viel selbstbewusster damit, als ich das bei den Aufnahmen der letzten Alben war. Die Songs dann nochmal durch die Ohren von Guido, Purgen (beide von den Donots, d. Verf.) und Phil zu jagen und ihre Ideen mit einzuarbeiten war wunderschön für mich. Zu wissen, dass wir schon mal sechs Menschen sind, die hinter diesem Album stehen, bevor es irgendwer zu hören gekriegt hat, hat mir ganz viel Sicherheit gegeben.
Wie geht’s mit euch jetzt weiter? Was sind eure Pläne, Hoffnungen und Wünsche für 2025 und 2026
Riccarda: Gesund werden und bleiben ist wohl mein Hauptziel und natürlich ein paar mehr Konzerte spielen. Wir sind im November wieder im Studio, da kommt also noch was von uns. Und ich hoffe, dass wir weiterhin so tolle Unterstützung bekommen und dass es irgendwie mit uns allen so gut klappt, wie davor und wir tolle Konzerte mit tollen Menschen spielen können. Und auf der politischen Ebene: Dass Rechts nicht gewinnt.
Tilman: Same eigentlich. Ich wünsche mir vor allem mehr Konzerte. Daran arbeiten wir vorsichtig. Ich bin aber hoffnungsvoll, was das angeht. Wir sind alle aktiv und mittlerweile in Die Linke. Wir wollen aufrütteln und ich hoffe, durch unsere Musik und das, was wir nach außen kommunizieren, können wir mehr Menschen dazu bewegen, aktiv zu werden.
Wie macht ihr das eigentlich, wenn ihr die alten Songs live spielen wollt?
Riccarda: Wir spielen sie!
Simon: Unsere Arbeitsweise unterscheidet sich da nicht groß von der Arbeit an neuen Songs, außer dass natürlich die ursprüngliche Version als Grundgerüst steht, an dem wir arbeiten, bis wir uns alle damit wohlfühlen.
Tilman: Ich hab’ noch eine lange Wunschliste mit Songs, die dringend eine Bandversion brauchen. Für mich fühlen sich die Songs, die wir schon live spielen, jetzt erst fertig an. Ich hab’ richtig Bock, die auch mal aufzunehmen in den fertigen Versionen. Einige haben sich auch krass verändert. „Eine Nacht Lang“, so ein balladiger Song von der letzten Platte, ist jetzt ein Punksong, „Standpauke vom Wirt“, ein ganz alter Song, hat nochmal einen neuen Refrain bekommen und so weiter. Ich liebe das sehr!
Interview: Mathias Frank
Foto: Sebastian Igel
Das vollständige Interview gibt es auf gaesteliste.de