Als ich Rotor vor acht Jahren anlässlich der Platte „Fünf“ fragte, ob das jetzt in Stein gemeißelt ist mit ohne Sänger zu spielen oder ob sie sich die Band auch mit fester Stimme vorstellen könnten, sagten sie: „Rotor mit Stimme könnten wir uns nur vorstellen, wenn wir einen Sänger hätten, der so ziemlich jeden erdenklichen Gesangsstil beherrscht und die Stimme wie ein Instrument einsetzt.“ Wahrscheinlich haben sie nicht gesucht. Sicher haben sie keinen gefunden. Auch „Sieben“ erscheint heute ohne Stimme. Auch „Sieben“ ist großartig.
Sieben Lieder sind auf der Platte und verdammt, was passiert hier von Anfang bis Ende. So viel. Ein bisschen romantisch könnte man sagen, dass hier Geschichten erzählt werden. Bitte hinsetzen und einfach mal wieder zuhören. Genießen, vor allem genießen. Und natürlich auch bewundern. Denn diese vier Herren machen hier einfach so schönes Zeug. Stoner- und Doom, Metal, Kraut, Psychedelic, Prog, mal sanft und mal so gar nicht, verspielt, verkopft, spannend, schwer, opulent, überraschend und eben: schön. Alles das, was eine Rotor -Platte braucht.
Am 18. April sind sie damit im Knust. Und mit den sechs Alben davor. Da möchte man nicht die Setlist schreiben … zu groß ist die Auswahl, zu groß die Wahrscheinlichkeit, Wichtiges zu vergessen. Alleine auf diesem Album könnte man mindestens … ach was, alle sieben Lieder würden live gefallen. Das fuzzige „Kahlschlag“ genau wie das zerbrechliche „Sieben“ wie die wuchtige „Schabracke“ wie das beeindruckende, weil sich stetig entwickelnde „Mäander“ genau wie … genau! Hin. (mf)

