Es soll Menschen geben, die empfinden ausdauernde Freude, einer Waschmaschine beim Drehen ihrer Trommel zuzuschauen. Andere verfolgen den Weg einer Plattenspieler-Nadel am liebsten bis hinein in die letzten Millimeter der Auslaufrille. Wupp. Und Tape The Radio (abgesagt
24. September | Reeperbahnfestival)? Untermalen das Unterfangen vor den Haushaltsgeräten mit epischen Bildern, kummersattem Kopfschmerz, Pathos, bestimmt sehr ausgestreckten Armen und bestimmt auch einer Überdosis kaffeemaschinellem Einsatz.
Nicht dass „Heartache and Fear“ (Vö: 2. September) jetzt über die guten Maße hinaus motiviert in die Wohnzimmer stolpern würde. Nö. Nur zwischen dem kontrastreichen Kopf-in-den-Achtziger-Jahre-Wolken-Gesang des Londoner Trios um Sänger Malcolm Carson und einem erklecklichen Breitwandsound fehlt auf ganzer Albumlänge die eine oder andere zündende Songidee mehr. Aber live war ja immer schon irgendwie anders. Und auf das wunderbar unbedingte „Desert Track“ am Ende darf man ohnehin gerne gespannt sein. (kel)