Von wegen altes, graues West-Berlin. The Love Bülow residieren mittlerweile allesamt rund um das kreativ-hip-familiäre Ostkreuz, also mitten in Friedrichshain, der allseits viel zu beliebten Hauptstadt-Schanze. Bedeutet Milchkaffee & Bionade, Wohnungen in der Zeitgenossenschaft, Hundehaufen, Gentrifizierung und „Kein Problem“ im Proberaum. Inhaltlich dreht sich die Welt der Mittzwanziger auf „Menschen sind wie Lieder“ um bezaubernde Wesen im Bett, den beißenden Kater und die Fragen am Morgen danach im Badezimmer, um Eingeständnisse, Kompassnadeln und den Weitergang als solchen. Ihre Texte ziehen The Love Bülow dabei meist auf direktem Wege (aber vollkommen drogenfrei) durch die Nasenwände.
Wer dem generellen funky quasselgestrippten IndieHop-Ursprung jetzt auf die Tanzspur folgen möchte, wird vollkommen ohne jeden faden Beigeschmack nicht ganz am großen Namen Jan Delay oder vielleicht auch den Stadtgeschwistern Ohrbooten vorbeikommen. Wenn The Love Bülow dann noch in „Du kennst mich nicht“ das überraschend ewig frische „That’s The Way I Like It“ zitieren oder in „Dancen“ so plakativ wie eine Posterwand im Zimmer früher „Zieh‘ dir diese Band mal rein!“ fordern, bleibt eigentlich nur noch zu wünschen, dass sie jetzt auch den Auswärts-Praxistest bestehen: 8. Dezember | Kulturhaus III & 70 | .
Wir schenken euch das Album gleich samt Eintritt zum Konzert: verlosung(at)concert-news.de | Betreff: „Menschen sind wie Lieder“. (kel)