Zwei Mädchen, die in Hamburg Musik machen und wie ein Junge heißen. Valeska Steiner aus Zürich und Sonja Glass aus unserer Hansestadt haben sich hier getroffen und offensichtlich beschlossen, zusammen wunderbar verspielten Pop zu machen.
Dabei herausgekommen ist am 2. September “Mutual Friends”, das Debutalbum von Boy, das sie schon bei zahlreichen Konzerten als Support-Duo vorgestellt haben. Nun folgt eine eigene Tour, die sie am 30. Oktober ins Knust führt. Wir haben sie vorab getroffen und ihnen drei Antworten zu drei Fragen entlockt.
Ich habe schon mehrere Versionen gehört, welche Geschichte zu der Entstehung von eurem Song “Little numbers” gehört. Eure Chance, die Wahrheit zu erzählen!
Valeska: Little Numbers ist als letzter Song fürs Album entstanden, als die Schreibphase eigentlich schon abgeschlossen war. Es war die Zeit, in der wir eine erste Runde bei den Plattenfirmen gemacht hatten und auf deren Rückrufe hofften – die erst mal lange auf sich warten ließen! Die meisten Leute interpretieren den Song aber wahrscheinlich romantischer und hören darin das Hoffen auf den Anruf von der/dem Angebeteten.
Ihr habt in letzter Zeit viele Künstler supportet, wie zum Beispiel Teitur und Phillip Poisel. Gibt es noch eine Band, die ihr unglaublich gerne mal auf Tour begleiten würdet und wen würdet ihr gerne selbst mal mitnehmen?
Valeska: Das Tolle am Supports spielen ist ja, dass man dann jeden Abend auch die Möglichkeit hat, sich die Hauptband anzuschauen. Das fänden wir zum Beispiel bei einer Band wie Bon Iver toll! Wir sind große Fans und haben leider keine Karten mehr für ihr Hamburg-Konzert im November bekommen, weil es schon seit Wochen ausverkauft ist. Auf unserer Oktober-Tour haben wir ein paar Termine in der Schweiz und da wird uns Bosse supporten, der dort noch nicht so bekannt ist wie hier in Deutschland. Das freut uns sehr, weil er ein toller Musiker und ein guter Freund ist und wir uns so ein wenig dafür revanchieren können, dass er uns im Frühjahr auf seine Deutschland-Tour mitgenommen hat.
Man hat euch bis jetzt immer zu zweit auf der Bühne gesehen, die Songs auf eurem Album verlangen eigentlich nach einer ganzen Band. Wird es zu eurer eigenen Tour denn eine Band geben?
Valeska: Auf jeden Fall! Wir werden im Herbst mit drei weiteren Musikern auf der Bühne stehen. Wir freuen uns sehr, dass wir die Songs endlich so spielen können, wie wir sie uns von Anfang an vorgestellt und ausgedacht hatten. Die Duo-Live-Variante ist eher aus der Not heraus entstanden, dass es finanziell und logistisch ein großer Aufwand gewesen wäre, von Anfang an eine ganze Band mitzunehmen. Wir wollten aber unbedingt viel live spielen und haben deshalb die Songs auf ihre Kerne heruntergebrochen, um sie auch zu zweit auf die Bühne bringen zu können. Am Anfang war das eine ziemliche Herausforderung! Aber wir sind froh, dass die Songs auch in den akustischen Versionen funktionieren und wir so schon vor dem Album-Release die Möglichkeit hatten, viel unterwegs zu sein und zu spielen – auch in der Schweiz oder eben als Support für andere Bands.
Interview: Elena Helk | Foto: Michael Kellenbenz