Amplifier? Ok, wer denkt da nicht sofort an gesprayte Haare, die IG Metall und ausgedehnte Poser-Soli. Und dann die jüngste Ankündigung der jüngst nachgeschobenen „Record“-EP: „Here’s a track for you to enjoy. It’s perfect if you’re having an emotional crisis“. Passte auch noch ins Klischee, wenn das denn stimmen würden. Doch Amplifier stammen aus Manchester und haben mit derlei Shoutertum rein gar nichts am Hut.
„Record“ übrigens ist der Nachklang zur Albumlänge „Trippin’ With Dr. Faustus“ aus 2017. Und „Record“ ist auch eine sehr britische Verlängerung des Alternative Rock der Neunziger Jahre, progressiver Siebziger-Anleihen und fängt viele überaus sättigende Portionen psychedelischen Weltraum-Rocks aus den unendlichen Weiten ein.  Darüber noch weiter hinaus:  Wer seinen ausufernden Epen ernsthaft Namen wie „Rainbow Machine“ verleiht, kann einfach kein schlechter Musikerschlag sein. Amplifier landen am 16. Mai im Knust. (kel)