An Bernd Begemann zu denken fühlt sich immer schon ein bisschen an wie Sackhüpfen im Kopf. Aber lass‘ mal abschweifen: Gestern lief die Wiederholung einer ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck. Wie moralinsauer das war damals. Als beispielsweise die Band Relax ein bisschen über die alkoholisierten Textstränge schlug, hob Heck noch vor deren letztem Takt auch gleich den überstrapazierten „Ein Herz für Kinder“-Zeigefinger. Ob das ZDF-Basaltgestein Heck Bernd Begemanns „Besoffene Fahrerin“ gemocht hätte, entzieht sich aus Gründen meiner Kenntnis. Und interessiert zudem keine Sau.
Achtundzwanzig neue Lieder. „Eine kurze Liste mit Forderungen“ und eine schöne Kampagne im Spiegelnetz. Dann am 29. Dezember das Konzert im Knust und sowieso die größte Olli Schulz-Liebe im charmantesten St. Pauli-Abschied aller Zeiten. Ein bisschen bin ich ja wieder geneigt, diesen unseligen, unseriösen aber auch ganz schön unprätentiösen Hörbuch-Vergleich aus dem Bullshit-Bingo zu befreien. Wenn Begemann zuzuhören doch aber auch so viel Freude macht? Wer schon am Veröffentlichungstag gegen Star Wars antreten muss, kann ja sowieso gar nicht schöner gewinnen. Alle. Achtung, Alltag. Und jede Menge Arschgesichtigkeiten. Toll! (kel)