Fritz Brause. Die älteren erinnern sich. Rosafarbener Bratpop mit klebriger Würze aus gut gemeintem Jazz. „Shilly Shally“ war zu lange nicht aus dem Radio wegzudenken. Damals. 1989. Im selben Jahr hatten aber auch die Pixies „Doolittle“ veröffentlicht und für einen tollen Spätfrühling gesorgt.
Mixen wir jetzt mal all diese Titel zusammen, ist der Weg nicht weit zu Dilly Dally. Selten dämliche Bandnamen verdienen halt noch dümmere Herleitungen. Und wir sind auch gar nicht fertig mit der Brause, denn was da auf dieser fremden Cover-Zunge klebt, schaut ja schon ein bisschen aus wie Prickelpulver im Moment der Pre-Extase. Dann schreit plötzlich diese Frauenstimme nach „Desire“ und stapft fortan durch so brennendes Gelände wie das der Pixies, Smashing Pumpkins oder meinetwegen auch der Strokes.
Dilly Dally stammen aus Kanada und bringen „Sore“ nun endlich nach Europa. Hier ist zwar auch nicht mehr Neunziger aber das macht fast gar nichts. Dafür lautet der beste Hashtag des Tages heute #softgrunge. Am 11. Januar im Molotow. Und nochmal für die älteren: „Wir sagen, das ist spitze!“. Den Kalauer durften wir. (kel)