Dieser Bandname. Der Albumtitel. Die Songtitel. Und dann noch Hip Hop meets Mundart? Bayrisch? Das kann doch … nein, das kann es nicht. Das bleibt. Dicht & Ergreifend haben vergangene Woche ihre neue Platte „Es werde dicht“ mit Songs wie „Mama Sperr Dei Wirtshaus Zua“, „Via La Vagina“ oder „Punchline Labor Habermayer“ releast. Eine witzige Platte, ja. Aber auch viel mehr. Intelligent, kritisch, politisch. Zuhören lohnt sich. Feiern auch. Das geht gut, wir werfen mal Deichkind, Swiss und … muss … Blumentopf in den Ring. Am 20. Juli spielen im Knust, wir haben Lef Dutti von Dicht & Ergreifend drei Fragen gestellt.
Sucht ihr Themen zur Musik oder schreibt/produziert ihr Musik auf den Inhalt? Was kommt zuerst und worauf legt ihr beim Songwriting am besonders wert? Und: was muss man über euer neues Album unbedingt wissen?
Bei ca. 70% aller Songs entsteht der Inhalt auf die Musik. Wir haben unendlich viel rumschwirrende Beats in unseren Dropboxen und machen gemeinsam oder auch alleine so Listening-Sessons in denen die Beats vor sich hinkreisen. Plötzlich fällt einem eine Phrase ein die zu einer Hook wird und aufgenommen wird. Von solchen Skizzen haben wir sehr viel und die besten davon werden zu Songs gemacht, und kommen dann aufs Album. Es gibt auch die Variante, dass man Text hat und evtl.Melodien die gut zum Text passen und eben daraufhin dann direkt die Musik schreibt. Unsere Texte sind sehr fein und detailliert bis in letzte Detail ausgecheckt. Deswegen dauert das texten auch immer sehr lange. In 10 Minuten einen Song fertig? Nicht bei uns. Unser neues Album ist unsere Bestes Album. Das haben auch schon sehr viel Fans gesagt und sagen nicht nur wir, weil wir das natürlich sagen müssen. Es ist auch unser abwechslungsreichstes Album. Musikalisch sowie textlich gleicht sich nichts und trotzdem kommts in einem Guss daher. Es geht ziemlich nach vorne, aber es gibt auch Momente der Entspannung.
Wie ist euer Verhältnis zu Hamburg? Was mögt ihr, was nicht, was kennt ihr und wie oft seid/wart ihr hier?
Wir mögen Hamburg. Unsere Besuche waren immer sehr abwechslungsreich und unsere Konzerte hier ebenso. Beim Reeperbahnfestival sind wir mit einem Schiff über de Elbe getuckert und haben an Deck ein kleines Konzert gespielt. Das hatte fast was von Seefahrerromantik. Außerdem waren wir zusammen im Millerntor-Stadion und haben uns 1860 München gegen St. Pauli angeschaut. Es ging 1:1 aus. Außerdem waren wir zufällig da, als Deichkind vorm Millerntor-Stadion ein Spontankonzert gespielt hat. Das war wild. Dann hat sich vor einem Jahrzehnt unser Freund Jan in die Ehe verabschiedet, was wir auch in seiner Heimatstadt Hamburg zelebriert haben. Hamburg ist sehr schön. Und schöner Dialekt. Und sehr teuer. München auch.
Dicht & Ergreifend live – was passiert und warum muss man sich das anschauen?
Wir sind sehr heiß drauf, das neue Album performen zu dürfen. Wir spielen eine perfekte Mischung aus neuen Songs, mittelalten Songs und steinalten Klassikern. DJ, Tuba, Trompete und 2 Rapper machen Live HipHop vom feinsten. Wer nix versteht muss das auch nicht, da die Mucke abgeht, tanzbar ist und epochal reinhaut. Mehr als zweimal in der Show gibts eine fette Bühnenshow mäßige Überraschung. 2 Stunden Vollstoff. Wir freu’n uns.

