Zwar machte sie Musik mit The Colorist oder The Colorist Orchestra, doch bis vor wenigen Tagen erschien das letzte wirkliche Solo-Album von Emilíana Torrini aber tatsächlich 2013. Vor elf Jahren! Aber: Letzte Woche kam „Miss Flower“. Die Rückkehr. Part 2: Am 8. Oktober spielt die Sängerin auf Kampnagel.
Die lange Pause war gewollt, die Sängerin selbst sagt: „Ich habe mich von der Musikindustrie so eingeschränkt gefühlt. Wenn ich auf der Bühne stand, habe ich darüber nachgedacht, wie ich meine Wäsche mache. Da wusste ich: es ist Zeit eine Pause zu machen. Und habe beschlossen zu zu allen Anfragen, die reinkamen ‚ja‘ zu sagen. Und habe Dinge gemacht, die außerhalb meiner Komfortzone lagen. Ich hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, was mich wieder begeistert.“
Jetzt ist sie wieder da, jetzt gibt es eine neue Platte. Eine berührende, eine spannende und ganz oft sehr, sehr schöne Platte. Nicht immer komplett einfach, aber den „Jungle Drum“ gibt es ja auch schon. Auf spielt Emilíana Torrini sich durch intelligenten Pop. Manchmal sehr reduziert bis zerbrechlich, an anderer Stelle mit kluger Elektronik und mal auch tanzbar und mit feinstem Groove. „Let’s Keep Dancing“ vereint vieles auf einmal, „Black Lion Lane“ klingt anders, aber ähnlich und „Miss Flower“ muss man auch kennen.
Die Frau, die Miss Flower war, ist übrigens die verstorbenen Mutter einer Freundin von Emilíana Torrini. In einer Kiste auf dem Dachboden von ihr fanden sich unzählige Liebesbriefe. Die Sängerin: „Wir haben angefangen, einige dieser Briefe, meist, aber nicht nur, von Männern zu lesen. Sie waren ziemlich besessen von ihr, total verknallt.“ Ein Mann schrieb, dass er an sie denke, wenn er den Rasen mäht. Für Torrini eine echte Inspiration: „Das hatte so eine Sixties-Sexiness, da habe ich meine Freundin gefragt, ob ich darüber einen Song machen darf.“
Es wurde eine Platte. Es gibt eine Tour. Am 8. Oktober spielt Emilíana Torrini auf Kampnagel.