Nun ist es auch schon da, das neue Album der Editors. Genau heute erscheint „The Weight Of Your Love„. Und natürlich ist es wieder ziemlich gut geworden. Ach quatsch, es ist sogar sehr gut, sehr schön geworden. Zugegeben, em Ende geht deer Platte ein bisschen die Luft aus und hier und da muss man schon genau hinhören, um nicht zu denken, man würde gerade die neue U2-Platte laufen lassen. Aber: Editors wären, Editors sind die besseren U2.
Was mal direkt auffällt und sich durch’s Album zieht ist, dass sie es hier wieder ein bisschen reduzierter, natürlicher, ja tatsächlich menschlicher angehen als auf „In This Light And On This Morning„. Da gibt es zwar weiterhin, aber eben deutlich weniger Synthies und 80er-Kälte als noch vor ein paar Jahren und genau das steht dieser Band – bei der Gitarrist Chris Urbanowicz nicht mehr dabei ist, man trennte sich im April 2012 – ziemlich gut. Und verleiht vielen Liedern einen ruhigen, ja fast schon gemütlichen Charme.
http://vimeo.com/68365462
Aber selbst diese Lieder besitzen trotzdem Kraft und klingen weder lahm noch langweilig. Wie fast das ganze Album – in Nashville aufgenommen, von Jacquire King (Tom Waits, Norah Jones, Kings Of Leon) produziert und von Craig Silvey (Arcade Fire, Bon Iver) gemixt – meist kraftvoll daher kommt und zu keiner Sekunde langweilt, wie keine Nummer schlecht, sondern nahezu jede saustark ist. Der tanzbare Opener „The Weight“ (H.I.T.) und das bedrückende „Sugar“ zum Beispiel, das be- und verzaubernde „What Is This Thing Called Love“ (mit einem sensationellen Tom Smith im Mikrofon) und das ergreifende „Honesty“. Nur ihren fast schon folkigen Versuch names „The Phone Book“ hätten sie sich vielleicht sparen können …
Nicht sparen darf man die Kohle für das nächste Editors–Ticket. Noch in diesem Jahr kommen sie bekanntlich wieder zu uns, am 25. Oktober sind sie im Docks. Und wir auch. (mf)