Dezember 2004, Hamburg, Knust: Nouvelle Vague, dieses damals sehr charmante und originelle, französische Projekt kommt zur ersten Stippvisite nach Hamburg, um seine chansonartig reduzierten New Wave-Hymnen der 80er Jahre auf die Bühne zu bringen. In der Erinnerung ein großartiges Konzert, bei dessen Höhepunkt die beiden Sängerinnen der Band quer durch den Saal zum Knust-Tresen wanderten, dort auf selbigem den ein- oder anderen Ausfallschritt präsentierten, um kurz darauf mit den Armen voller Getränkeflaschen auf die Bühne zurückzukehren und dem beglückten Publikum der ersten Reihen die Bierflaschen mit… wasauchimmer.. wieder aufzufüllen.
Die singenden Damen, das waren die schon damals auch Solo bekannte Camille (die sich kurz darauf vom Projekt wieder verabschiedete), sowie die noch völlig unbekannte Melanie Pain. Diese Dame, die eigentlich mit Musik anfänglich nichts am Hut hatte, und nur durch einen Zufall in den Aufmerksamkeitsradius der Nouvelle Vague-Macher Marc Collin und Olivier Libaux gelang, wurde zur bekanntesten Stimme bei Nouvelle Vague und ist die einzige, die auf allen Alben zu hören ist. Und auch wenn das Konzept mittlerweile ziemlich durchgenudelt ist und an einigen Stellen auch mal für leichte Phantomschmerzen sorgt, muss man doch zugestehen, dass man sich einen gewissen Charme auch nach fast 10 Jahren bewahrt hat.
Melanie Pain, die Frau mit dieser eigenartigen Stimme, irgendwo zwischen mädchenhaft und samtweich, tourt auch heute noch ab und an mit Nouvelle Vague durch die Welt, doch ihr Schwerpunkt hat sich längst zu ihren Soloarbeiten verschoben. Ihr zweites richtiges Soloalbum “Bye Bye Manchester” ist im Februar erschienen und nach einigen vereinzelten Auftritten, geht es nun im Herbst erstmalig auf große Tour mit dem aktuellen Material, das zwischen Chanson-artigem Singer/Songwriter Pop und leichten Britpop-Anleihen locker hin- und hertänzelt.
Wenn Melanie Pain am 19.Oktober im Indra live zu erleben sein wird, werden wir sicherlich einige Songs dieses Albums zu hören bekommen, aber auch vom schönen Debut “My Name” aus 2009. Und die ein oder andere Coverversion, die wird bestimmt auch dabei sein. Schön wird das in jedem Fall – und Concert-News präsentiert. (nsc)