Es ist nicht nur ein Comeback. Es sind gleich zwei. Saosin melden sich heute sieben Jahre nach „In Search Of Solid Ground“ mit einem Album endgültig zurück. Und mit Sänger Anthony Green kehrt der erste Mann am Mikro zurück, der Saosin bereits 2004 verließ. Und ja, das ist der Adam Green, der anschließend mit Circa Survive beachtliche Erfolge feierte.
Stand jetzt singt er zweigleisig und verdammt, hier und jetzt, als Fronter von Saosin macht er einen grandiosen Job. Wie auch seine Band einen grandiosen Job macht. „Along The Shadow“ ist ein wundervolles Album.
Post-Hardcore nennt man das wohl. Wobei hier das Post klar vor Hardcore kommt, Saosin legen Wert auf Emotionalität, Eingängigkeit, ja, auch Poppigkeit. Ohne nur eine Sekunde Pop zu sein. Oh nein, Saosin sind intensiv und direkt, gleichzeitig verspielt und niemals belanglos. Ein Paradebeispiel ist zum Beispiel der Song „Second Guesses“, der im Midtempo kommt, hochmelodisch, dezent melancholisch und mit leichten Jimmy Eat World-Erinnerungen. Im Hintergrund aber sorgen hemmungsloses Gekeife und verspielte Drums für die aggressive Anti-Stimmung und den herrlich hohen Spannungspegel. Wahnsinnig gut.
Ein anderes Beispiel: „Racing Toward A Red Light„. Mehr Tempo, mehr Härte, noch mehr Geschrei. Aber niemals anstrengend und mit sanften Clear Vocals verfeinert. Bitte hier hören:
Elf Songs haben auf Saosin das Album gepackt, der Opener „The Silver String“ und „Control And The Urge To Pray“ dürfen sich ebenfalls angehört werden. Sollen angehört werden. Geben Sie in der Summe doch einen guten Eindruck von diesem sehr guten Album. Dem doppelten Comeback-Album, unserem Album der Woche. Zwingend kaufen. Und zwingend hoffen, dass die Jungs bald mal wieder zu Besuch kommen. Danke. (mf)