Erst vorgefreut, dann echt gefreut. Dann gehört. Und gehört, gehört, gehört. Gegrübelt, gedacht, gefreut. Und wieder gehört, gehört, gehört. Und gefreut. Was ist das für ein tolles Album. “Gaijin“. Von KMPFSPRT. Elf neue Songs, jeder super, manche besser. Elf Songs zwischen Punkrock, Pop und Rock N Roll, elf Songs mit Aussage, Leidenschaft, Meinung, Wut und Politik.
Das Album übrigens heißt nicht nur, weil es gut klingt. KMPFSPRT klären auf: “‘Gaijin’ ist das japanischen Wort für ‘Außenseiter’, das man auch mit ‘Mensch von außerhalb’ übersetzen kann.” Und bringen das - neben Geschichten aus dem Leben, dem Alltag, meinem und deinem Leben – in Zusammenhang mit der aktuellen politischen Lage in Deutschland und der Welt. Mal direkt, mal weniger, niemals plump. Zwingend zuhören, bitte. Und dabei denken, grübeln, wütend werden. “Überall auf der Welt sind die Särge schon bestellt”, heißt es in “Kreuze”. Und “Es gibt kein Happy End” singen sie in “Freut euch nicht zu spät”. Oh. Aber: “Du hast die Rolex, aber ich hab die Zeit.” Schön gesagt, immerhin.
Und doch, trotz Zeilen wie “Wir tragen schwarz, weil es dunkler nicht geht” (in: “Schwarz”) ist “Gaijin” kein depressives Album, kein Album für ein riesiges Glas Rotwein alleine unter der Bettdecke. Sondern ein wildes, antreibendes, aufregendes Album mit wilden, antreibenden, aufregenden Songs. Mit Tempo und Wucht, mit Mitsing- und Pogo-Potential, Faust ballen, mitsingen, mitschreien. Und ja, zum Abfeiern und Spaß haben. Danke, KMPFSPRT. Bitte kaufen. Zum Beispiel bei den Kämpfern von Finest Vinyl. (mf)