Am vergangenen Montag waren Incubus endlich wieder zu Gast in Hamburg. Dabei fiel sofort ein neues Gesicht auf: Nicole Row ersetzt kurzfristig Bassist Ben Kenney aus gesundheitlichen Gründen für alle diesjährigen Tourtermine. Diese muss sich erst ein wenig warm spielen, taut aber zum Ende des Konzertes auf. Gitarrist Mike Einziger war im Verlauf des Abends auch überraschend zu Scherzen aufgelegt, zeigte sich sonst aber gewohnt reserviert. Frontmann Brandon Boyd war wie immer charmant und trug die Lieder mal energisch, mal gefühlvoll vor, so wie es die Songs erforderten. Und natürlich liftete er wie gewohnt sein Shirt am Ende des Sets, was aber nicht wie früher zu extatischem Gekreische führte – die Fans werden ja schließlich auch älter.
Das Konzert starteten die Kalifornier mit dem relativ neuen Song “Karma, Come back”, das war es aber auch schon an neuen Liedern. Die Setlist bestand vor allem aus Titeln der Alben “Make Yourself” (1999) und Morning View” (2001), sehr zur Freude der Zuschauer. Ein paar Cover streuten sie aber auch immer wieder ein, wie “Come together” von den Beatles oder im Anschluss an Incubus’ Hit “Wish you were here” den gleichnamigen Song von Pink Floyd.
Für leichte Irritationen sorgte links und rechts auf der Bühne eine Absperrung mit vor allem weiblichen Fans, die sich das gesamte Konzert aus nächster Nähe ansehen konnten und sich das neben anderen Goodies viel Geld kosten lassen haben. Dafür standen sie aber auch stark im Blickfeld der restlichen Zuschauer im gut gefüllten Stadtpark und fühlten sich sichtbar unwohl.
Insgesamt ein tolles Konzert, eine großartige Setlist, gute Stimmung und bestes Wetter – was will man mehr? (dr)